Surfen auf Stehenden Wellen

Rapid Surfing

Riversurfen bzw. Rapidsurfen ist schon seit geraumer Zeit ein fester Bestandteil der deutschen Surfszene. Relativ neu hingegen ist das Phänomen der künstlich erzeugten, stehenden Wellen (Stationary Waves), die immer mehr aus dem Boden sprießen - wie zum Beispiel die Rheinriff City Wave in Düsseldorf oder der Unit Wave Pool in Langenfeld.
Für das Surfen auf stehenden Wellen ergeben sich besondere Anforderungen an das Surfboard sowie das Zubehör, worüber wir dir hier einen Überblick verschaffen wollen.

Spezielles Equipment für besondere Anforderungen

Rapid Surfboards

Diese Wellen unterscheiden sich von Ozeanwellen unter anderem dadurch, dass man die Wellen nicht durch Anpaddeln „catchen“ muss, sondern schon stehend in die Welle einsteigt, und dass die Welle immer gleichmäßig läuft bzw. steht. Sie hat weder unterschiedliche Sektionen noch ist ihre Power von Swells abhängig. Dadurch kann man Surfboards mit deutlich weniger Volumen surfen. Das macht es sehr schwierig Surfboards zu finden, die sowohl für das Meer als auch die Flußwelle gut funktionieren.

Die meisten stehenden Wellen haben eine sehr begrenzte Fläche, auf der man Manöver machen kann, weswegen Rapid Surfboards sich oft auch hinsichtlich des Shapes deutlich von "Ocean Surfboards" unterscheiden. Um agil genug  für Tricks und Manöver auf engem Raum zu sein, sind spezielle Designelemente wie beispielsweise extrem dünne Rails, Winger zur Verringerung der Tailfläche und viel Tailkick typisch.

Was Gilt es zu beachten?

Boardwahl

Die klassischen Riverboard Design Features rücken etwas in den Hintergrund, wenn man einen flowigen Surfstil mit Carves (ähnlich wie auf einer laufenden Welle) anstrebt. Generell gilt: Je mehr man von der laufenden auf die stehende Welle übertragen will (und umgekehrt) desto ähnlicher sollte auch das Surfequipment für beide Wellenarten sein.

Ein spezielles Thema beim Rapidsurfen ist der Materialverschleiß. Zum einen muss das Surfbrett mehr Druck auffangen, da es in der Regel in der Welle härter gepusht wird als es bei den meisten Surfern im Meer der Fall ist. Zudem besteht immer die Gefahr, dass Board oder Finnen durch Bande und Beckenboden beschädigt werden. Neben traditionellen Poylester und Epoxy Bauweisen machen deshalb auch Softboards für Gelegenheitssurfer und hochwertige, robuste Epoxy-Sandwich Bauweisen für ambitionierte Rapid Surfer Sinn.

Try before you buy

Frittboard Rapid Surf Test Sessions

Bei unseren Frittboards Summer Sessions im Langenfelder Unit Wave Pool und unseren Winter Test Sessions im Rheinriff kann man von Frühling bis Herbst die Highlights unseres River Surfboard Sortiments testen! Des Weiteren kannst du jederzeit gegen eine Leihgebühr Rapid Surfboards aus unserem Testquiver für eine private Session ausleihen. Kontaktierte uns hierfür einfach per Mail oder Telefon!

Welches Board passt zu Mir?

Bauweisen für Rapid Surfboards

Je nach Ansprüchen, Skills und Budget empfehlen wir unterschiedlichen Surfboard Bauweisen für das Surfen auf stehenden Wellen. Hier findest du unsere Erläuterungen zu den jeweiligen Konstruktionen.

Sicher, langlebig und günstig

Softboards

Softboards haben sehr viel Auftrieb und können daher extrem kurz gesurft werden. Durch das weiche Außenmaterial gehen sie nicht so schnell kaputt, wenn sie mit der Bande in Berührung kommen und müssen daher nicht so oft repariert werden wie Hardboards.

Ein Softboard als Rapid Surfboard zu kaufen macht Sinn, wenn Du nicht so viel Geld für dein Riverboard investieren willst, und ein ein langlebiges und unkompliziertes Riverboard suchst. Außerdem haben die Boards oft ein sohes Volumen dass du sie auch im Ozean surfen kannst.

Zu unterscheiden gilt es hier zwei Arten von Softboards:

Reine Softboards, die einen Schaumkern mit Kunststoffummantelung haben, von Softech und Catch Surf. Diese Softboards sind die sichersten und günstigsten Surfboards, haben allerdings auch ein sehr weiches Flexverhalten. Sie sind dadurch etwas träger und können schneller bei Unfällen knicken.

Softtop Surfboards - im Prinzip geglaste Expoy Boards, die lediglich mit einem soften Überzug versehen sind, von Buster und norden. Diese Boards haben einen deutlich härteren Flex. Sie halten mehr Druck aus, sind langlebiger und haben ein dynamischeres Surfverhalten.

Bewährter Flex, aber reparaturanfällig

Hardboards mit Holzstringer

Die klassische Wellenreiter Bauweise hat den Vorteil, dass sie ein gutes Flexverhalten und eine hohe Performance zu einem relativ günstigen Preis bietet. Meistens verfügen diese Surfboards dieser Kategorie über traditionelle Holzstringer.

Wird Polyester Harz zum Laminieren gewählt, so werden mehr oder stärkere Glasfasermatten verwendet, die dann oft auch noch an Tail und Rails mit Carbonmatten oder anderen Fasern verstärkt werden.

Bei Epoxy Boards wird meistens auf einen leichteren EPS Kern zurückgegriffen. So bekommt man ein Surfboard mit einer etwas besseren Gewichts-Stabilitäts-Ratio.

Beide Bauweisen bleiben am Ende des Tages relativ ding-anfällig. Wir empfehlen diese Bauweise nur ambitionierten Riversurfern, denen es nichts ausmacht Zeit und Geld in die Instandhaltung ihres Riverboards zu stecken.

Ultra robust und hervorragender Flex

Sandwich Epoxy Boards

Sehr robuste Bauweise mit extrem hoher Ding-Resistenz. Sandwich Epoxy Surfboards sind für alle Surfer zu empfehlen, die langfristig auf stehenden Wellen surfen wollen und ein hochwertiges Board suchen, das den extremen Belastungen maximal standhalten kann.

Die hochwertigsten Flexeigenschaften sind bei Firewire, Lib Tech und Slater Designs Surfboards zu finden. Während Lib Tech die Höchstpunktzahl in Sachen Robustheit erreicht und mit dem Whirlpool und Pooljet spezielle Rapid Shapes, punktet Firewire mit einem besonders dynamischen Surfgefühl durch die Volcanic Bauweise mit den parabolischen Stringern. Hier sind Dominator und Mashup in den Grom Sizes unsere Favoriten. Slater Designs hat mit der I-Bolic Bauart die noch am wenigsten robuste Technologie der Dreien, dafür ist das Sci-Fi 2.0 einer unserer Lieblingsboard in der Unit Wave.

Rapid Surf Accessories

Nicht nur bei den Surfboards gibt es Unterschiede zum Surfen im Meer. Für das Rapid Surfen haben wir auch beim Thema Zubehör ein paar spezielle Tips für dich!

Rapid Surf Fin Sets

Genau wie beim Surfboard wirken auch auf die Finnen beim Rapidsurfen extrem starke Kräfte. Gerade Bande und Beckenboden sorgen oft für abgebrochene Finnen.

Zwei mögliche Strategien gibt es:

  • Plastikfinnen, deren Base leicht bricht und die dadurch selten die Fin Plugs beschädigen. Zudem sind sie sehr kostengünstig zu ersetzen
  • Hochwertigere, steifere, aber außen gummierte Sicherheitsfinnen von Pro Teck - unsere Empfehlung, da sie sowohl ein schöneres Surf Gefühl geben als auch eine deutlich längere Lebensdauer versprechen!

Die wohl meistgesurfte Finnen Konfiguration ist das 2+1 Set up, also zwei Thruster Seitenfinnen (small oder medium) und eine kleine, geglaste Trailerfinne in der Mitte, die engere Turn Radien und Slides ermöglicht. Wer sein Railgame verbessern will und maximalen Drive und Flow sucht, dem sei das Thruster oder sogar Quad Set up ans Herz gelegt!

Kurz, dünn & dehnbar

Rapid Surf Leashes

Wir empfehlen hier die Verwendung von kürzeren (5ft reicht schon in der Regel) und dünneren Comp Leashes als man sie im Ozean nutzen würde. Das erhöht nicht nur den Tragekomfort, sondern macht die Leash auch dehnbarer, was hilft, wenn das Board in der Walze hinter der Welle hängt.

Wax Free

Traction Pads

Traction Pads bringen zwei Vorteile beim Rapid Surfen:

- Mehr Grip für radikale Manöver

- Dämpfung des Drucks für das Surfboard.

Sowohl Front- als auch Tailpads sind daher im Riversurfen ein gute Idee. Netter Nebeneffekt: Kein lästiges Waxen mehr, was vor allem in warmen Indoor Pools von Vorteil ist und den Transport im Auto ohne Boardbag ermöglicht.

Surf Helme

Der Kopf ist sicherlich unser wichtigstes Körperteil und gleichzeitig das Exponierteste beim Rapidsurfen. Verletzungen durch Stöße an Beckenrand und –boden, Landung des Surfboards auf dem Kopf beim Waschgang oder beim Auftauchen danach, sowie im schlimmsten Fall fiese Fin Cuts sind leider keine Seltenheiten beim Surfen stehender Wellen.

Daher raten wir dringend zum Tragen von Surf Helmen. Wir haben dafür Wassersport Helme von Gath, dem weltweit ersten und immer noch renommiertesten Surf Helm Hersteller, und Simba, die durch extrem leichtes Gewicht und hohen Tragekomfort auffallen, im Sortiment.

Rapid Surfboard Protection & Repair

Surfboard Pflege

Wegen des hohen Stress Faktors, dem Rapid Surfboards ausgesetzt sind, empfehlen wir hier spezielle Board Protection Accessoires, die man bei Surfboards für den Ozean in der Regel nicht braucht.

Eine herausragende Rolle spielt der Nose Guard, der nur die Nose des Surfboards schützt, sondern diese auch entscheidend abpolstert, um bei Unfällen Schlimmeres zu verhindern. Daneben sind vor allem Rail Saver sehr effektiv beim Schutz des Surfboards vor Dings und gerade bei Swallow Tails empfiehlt sich auch ein Tail Guard.

Bei allen Vorsichtsmaßnahmen ist es trotzdem nur eine Frage der Zeit, bis man ein reparaturbedürftiges Ding hat. Wir führen vom Quick Fix Solarez bis hin zu vollständigen Reparatursets von Big Ding alles, was man zum Boardrepair braucht. Und wenn Du dir eine eigenständige Reparatur nicht zutraust, kannst du gerne unseren Reparaturservice im Shop nutzen!