Anfängerboards und Surf Material für Einsteiger
Du bist surf stoked und willst Dir dein eigenes Surf Equipment zulegen, aber hast keine Ahnung wo Du anfangen sollst? Kein Problem - wir haben hier die Basic Essentials zusammengefasst. Eins sei vorneweg gesagt: Gerne machen wir eine Komplettberatung am Telefon und helfen Dir ein Paket zusammenzustellen!
Am wichtigsten ist natürlich das Surfboard selbst (in der Regel ein Mini-Malibu oder Funboard), Finnen (bei den hier gelisteten Einsteiger Boards im Lieferumfang enthalten), eine Leash zur Befestigung des Wellenreiters am Bein und eine Boardbag zum Transport. Dazu kommt in der Regel noch ein Wetsuit (bei Wassertemperaturen unter 20 Grad) und schon kann es losgehen…

Mini-Malibus als ideale starthilfe
Entscheidend für den Lernerfolg ist die richtige Auswahl des ersten Surfboards. Hier ist je nach Gewicht, Größe und Fitness ein Mini-Malibu zwischen 6‘8‘‘ und 8‘6‘‘ (oft auch Funshape oder Evolution genannt) absolut zu empfehlen. Diese Boards zeichnen sich durch eine recht handliche Länge (im Vergleich zu Longboards) und ein hohes Volumens (im Vergleich zu Shortboards) aus. Die Merkmale eines anfängerfreundlichen Mini Malibus sind:
- Runde Nose gibt dem Mini Malibu maximales Volumen und Gleitfläche für einfaches Wellencatchen
- Flache Rockerlinie für eine große Gleitfläche für einfaches Paddeln und stabile Wasserlage
- Softe, volle Rails sind fehlerverzeihend und erleichtern Turns in schwachen Wellen
- Breites Tail gibt viel Gleitfläche und Auftrieb in schwachen Wellen
Funboards und Evolution Surfboards haben in der Regel eine etwas schmalere Nose, ein schmaleres Tail und etwas mehr Rocker als klassische Mini-Malibus und sind dadurch zwar etwas agiler, aber auch schwieriger zu surfen. Da die Übergänge fließend und subjektiv geprägt sind, haben wir in unserem Onlineshop diese drei Boardkategorien unter dem Begriff Mini Malibu/Funboard/Evolution gesammelt.

Softboards - Riskoarm & Günstig
Gerade für Gelegenheitssurfer, Kinder und Familien können Softboards (Schaumkern mit einer weichen Kunststoffummantelung) durchaus eine sinnvolle Anschaffung sein. Sie reduzieren das Verletzungsrisiko deutlich, denn die Oberfläche ist weicher und sie sind mit flexiblen Finnen ausgestattet, sodass Kollisionen mit dem eigenen Board beim Wipe Out glimpflicher ausgehen. Zudem haben auch deutlich mehr Auftrieb als Hardcover Surfboards, wodurch man sehr leicht Wellen anstarten kann und sie auch mehr Surffehler verzeihen. Im täglichen Umgang sind sie recht unempfindlich und müssen nicht direkt repariert werden, wenn man sie irgendwo aneckt. Das macht Softboards für Kinder und Familien so attraktiv. Der große Nachteil dieser Softboard Bauart ist, dass sie einen sehr weichen Flex haben. Dadurch sind sie sehr träge in Turns und bruchempfindlicher, wenn man in grünen Wellen unterwegs ist. Bricht die Wellenlippe auf das Softboard, kann es relativ schnell durchknicken und damit irreparabel beschädigt sein. Daher empfehlen wir Softboards nur für Surfen im Weißwasser oder in sehr kleinen grünen (ungebrochenen) Wellen.

Hardboards - die langfristige Lösung
Hardcover Surfboards für Einsteiger und Intermediates kann man in zwei Kategorien unterteilen:
- Sandwich Epoxy Surfboards (Saltwater Nomads Series von Light, First Ride Serie von norden, NSP und Torq TET Epoxy Boards) – günstige und robuste Bauweise mit EPS Schaumkern, Kunststoff Sandwich Matte und Epoxy Harz Laminat. Diese Boards sind relativ leicht und stabil. Sie sind jedoch etwas steif und dadurch träger in Turns.
- Polyester Surfboards (von Buster, Fresh Fish, Light und norden – klassische Surfboard Bauweise mit PU Schaumkern, Stringer und Polyester Harz Laminat. Diese Bauweise bietet einen optimalen Flex für dynamische Turns, ist aber etwas empfindlicher und reparaturanfälliger als die Sandwich Epoxy Bauweise.
Für die meisten SurferInnen empfehlen wir als erstes eigenes Surfboard ein Hardboard. Kontaktiert uns gerne um eine individuelle Beratung in Anspruch zu nehmen!

Epoxy Softboards - Best of both worlds
Ein Kompromiss zwischen Soft- und Hardboards sind die sogenannten Epoxy Softboards, bei denen der Schaumkern Epoxidharz laminiert und mit einer soften Außenschicht ummantelt wird. So werden die positiven Flex Charakteristika und Bruchstabilität von geglasten Surfboards mit dem Sicherheitsaspekt und der Benutzerfreundlichkeit von Softboards kombiniert. Nicht zuletzt aufgrund der Verwendung von Futures oder FCS Fin Plugs, die den Einsatz hochwertiger Finnen ermöglichen, ist diese Bauweise auch auf längere Sicht deutlich attraktiver als reine Anfänger Softboards. Ein Nachteil gegenüber Hardboards stellen die soften Rails dar, die in steilen, druckvollen Wellen weniger Grip bieten als harte, scharfe Rails, wie man sie bei modernen Hardboards im Tailbereich findet.
Kaufempfehlung für Surfboards
Aus den vorgestellten zentralen Eigenschaften dieser vier Bauweisen leiten sich unsere Kaufempfehlungen ab:
- Softboards für Kinder und Jugendlicher, sowie absolute Anfänger, die jetzt schon wissen, dass sie nur wenig Zeit im Jahr mit Surfen verbringen werden und eine preisgünstige Option suchen
- Epoxy Softboards für Familien, die einen generationenübergreifenden Allrounder suchen, der fortgeschrittenen Surfern genauso viel Spaß bereitet wie Einsteigern und Kindern (vor allem in kleinen Sommer Wellen)
- Sandwich Epoxy Surfboards für Einsteiger, die eine mittelfristige, hochwertige Lösung suchen, die relativ günstig und pflegeleicht ist.
- Polyester und Epoxy Surfboards (ohne Sandwich Schicht) für Einsteiger und fortgeschrittene Surfer, die ein Surfboard suchen, das langfristig Spaß bereitet und optimale Performance Eigenschaften mit sich bringt.

Surfboard zubehör für Einsteiger
Da alle Einsteiger-Surfboards mit Finnen als Zubehör ausgeliefert werden, kann man das Thema Finnen an dieser Stelle überspringen. Wer sich trotzdem hierzu schlau machen will, findet in unserem Finnen Lexikon alle relevanten Informationen.

Die Leash als Lebensversicherung
Leash nennt man die Leine aus dehnbarem Kunststoff, die am Ende des Surfboards auf der einen Seite und mit einem Klettverschluss am hinteren Bein des Surfers auf der anderen Seite befestigt wird. Sie dient dazu, dass man nach einem Wipe Out (das “ins Wasser fallen” beim Wellenreiten) das Surfbrett immer in seiner Nähe hat und nicht davon getrennt wird. Sie kann getrost auch als “Lebensversicherung” betrachtet werden, denn frei schwimmend ihne Surfboard kann man durch Wellengang und Strömungen ganz schnell in prekäre Situationen kommen. Außerdem gewährleistet sie die Sicherheit anderer Surfer im Wasser. Daher sollte man hier nicht sparen und auf eine hochwertige, solide Leash mit 7mm Durchmesser bauen. Grundsätzlich sollte die Leash maximal 6‘‘ länger oder kürzer angegeben sein als die Länge vom Board.

Surf Wax oder Traction Pads
Um die glatte Obergläche von Hardboards griffig und rutschsicher zu machen benötigt man:
- Surf Wax, welches auf die Liege- und Standfläche des Surfboard Decks aufgetragen wird, um Grip zu erzeugen. Ein Muss für Hardboards, bei Softboards ist es meistens nicht unbedingt erforderlich. Man verwendet Basecoat Wax als Grundierung und einen Topcoat, welcher abhängig von der Wassertemperatur ist.
und optional:
- Tail- und Front Grip Pads - Sie können ein sinnvoller Ersatz für das Surf Wax sein. Hier ist vorteilhaft, dass man besser fühlt, wo genau der Fuß auf dem Board positioniert ist, man mehr Grip hat und nicht ständig waxen muss. Auf Shortboards findet man fast immer zumindest ein Tail Pad. Bei Mini Malibus sind sie weniger verbreitet, da man nicht so radikale Turns fährt und auch oft vor dem Tail Pad Bereich steht. So sind Traction Pads eher Kann- als Muss-Accessories für Einsteiger. Allerdings kann ein Tail Pad gerade für Surfer, die Probleme mit der Fuß Positionierung nach dem Take off oder in Turns haben, auch bei Mini Malibus eine sinnvolle Hilfe sein!

Boardbags für den sicheren Transport
Wir empfehlen Surfboard Bags für den Transport des Wellenreiters, da diese durch ihre Polsterung das Surfboard schützen und vor Transportschäden bewahren. Gleichzeitig können sie Sonnenstrahlen reflektieren/absorbieren und erleichtern das Tragen durch Schultergurte und Handgriffe.
Es gilt zwischen einfachen Daybags wie dem Ocean Earth Barry oder FCS Day einerseits und flugtauglichen Travelbags wie die der FCS Travel Serie zu unterscheiden.
Daybags sind für den täglichen Transport stabilerer Surfboards absolut ausreichend, während Travel Bags für längere Reisen mit Transport in öffentlichen Verkehrsmittel und generell für empfindliche Polyester Surfboards zu empfehlen sind.
Stretch Cover sind leichte, dünne Boardsocken aus Stoff, die das Surfwax vor Sand und Schmutz schützen und dafür sorgen, dass das Wax auf dem Surfboard bleibt. Sie sind praktisch für den Transport im Auto, aber beim Reisen kein Ersatz für eine Boardbag.

Reparatur Set für den Notfall
Beschädigungen an der Außenschicht eines Surfboards durch Transport- oder Surf Unfälle sollten unbedingt schnellstmöglich repariert werden, um größere Schäden zu vermeiden. Daher ist es nie eine schlechte Idee ein Notfall Repair Kit dabei zu haben.
Wir empfehlen dafür die kleinen Solarez Weenie- und Travelkits. Deren Harz ist UV-härtend, das heißt, sie trocknen mit UV-Strahlung in kürzester Zeit. Kleinere Reparaturen kann man damit problemlos selbst vornehmen. Das kann die ein oder andere Session retten!
Aber Achtung: Die Wahl des Harz ist abhängig vom Surfboard Material. Polyesterharz darf niemals auf Epoxy Surfboards aufgetragen werden, da das eine ungewollte chemische Reaktion hervorrufen kann!

Wetsuit - auf die Materialstärke kommt es an!
Die Dicke des Wetsuits wird in Millimetern angegeben und variiert von 2/2mm (Springsuit) bis 6/5mm (meistens mit integrierter Haube für die kalten Wintertage). Die erste Zahl gibt immer die Stärke in Beinen und Oberkörper an und die zweite Zahl die Dicke in Schultern und Armen. Hier sind Neoprenanzüge in der Regel 1mm dünner als am Körper, um mehr Flexibilität beim Paddeln zu gewährleisten.
Bei der Auswahl der Materialstärke lauten unsere Empfehlungen:
- 3/2mm für Frankreich, Spanien und Portugal von ca. Juni-Ende September
- 4/3mm für Nordsee von ca. Mai-Oktober und für Frankreich, Spanien und Portugal in den Frühjahrs- und Herbstmonaten
- 5mm+ für Nordsee von ca. Oktober-Mai und für die Wintermonate in Frankreich, Spanien und Portugal

Vor- und Nachteile der ZIp Varianten
Ein zweites zentrales Auswahlkriterium ist das Verschlusssystem des Neoprenanzugs. Hier gibt es drei verschiedene Varianten:
- Back Zip – traditioneller Rückenreißverschluss für einfaches Ein- und Aussteigen. Nachteil: Mehr Wasseraustausch beim Surfen und dadurch weniger Wärmeleistung. Für Sommertage aber kein Problem. Gerade bei Einsteigern, die einen unkomplizierten Neoprenanzug suchen, ist die Back Zip Variante sehr beliebt.
- Chest Zip - mittlerweile im Wellenreiten die am weitest verbreitete Variante mit kurzem Reißverschluss auf der Brust. Flexibler und weniger Wasseraustausch als die Back Zip Variante - daher unsere Empfehlung! Nachteil: Komplizierterer Ein- und Ausstieg. Vor allem SurferInnen mit breiteren Schultern oder langen Haaren empfinden dies manchmal als störend empfunden.
- Zip Free – verzichtet komplett auf den Reißverschluss. Ein- und Ausstieg ähnlich wie bei Chest Zip Steamern aber noch etwas enger. Die leichteste und flexibelste Wetsuit Variante. Zu empfehlen für SurferInnen, für die maximale Flexibilät die erste Priorität ist.

Budget für Einsteiger WEtsuits
Zwei Dinge bestimmen den Preis eines Wetsuits:
- die Flexibilität des Materials
- die technischen Features wie Innenfutter, Nahtverarbeitung, etc.
Für einen rundum angenehm flexiblen Neoprenanzug ohne große technischen Extras sollte man ca. 200,- bis 250,- einkalkulieren. O'Neill Epic und Rip Curl Dawn Patrol Perf. sind hier das Maß der Dinge. Diese Anzüge sind hervorragende Einsteiger Modelle mit einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis. Allerdings haben sie keine besonderen Wärme-Features, sodass man sie im Zweifel eher 1mm dicker kaufen sollte.
Hat man ein Budget von 300,- aufwärts, dann bekommt man bei fast allen Anzügen ein wärmendes Innenfutter und verklebte Nähte, wodurch man den Anzug im Zweifelsfall auch etwas dünner kaufen kann.